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Scharf Reisen
An der Erdinger Str. 1-2
85447 Fraunberg
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Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag sind wir von 7.00 - 17.00 Uhr telefonisch und persönlich für Sie erreichbar.
Herzlich willkommen im Baltikum! Die drei kleinen baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen laden Sie ein, ihre Höhepunkte zu entdecken. Erleben Sie die historischen Altstädte der Hauptstädte Tallinn, Riga und Vilnius, erkunden Sie die weiten Ostseestrände und genießen Sie die romantischen Seenlandschaften.
1. Tag - Anreise nach Travemünde:
Ihre aufregende Reise beginnt mit der Anreise nach Travemünde, einem malerischen Küstenort, der für seine maritime Atmosphäre bekannt ist. Nach Ihrer Ankunft haben Sie Zeit, sich in Ihrem Hotel einzurichten und die Umgebung zu erkunden. Am Abend heißt es dann „Leinen los“, denn Sie werden auf die Fähre nach Helsinki einschiffen. Genießen Sie die Vorfreude auf die bevorstehenden Abenteuer und lassen Sie sich von der maritimen Atmosphäre an Bord verzaubern, während Sie die Wellen der Ostsee beobachten.
2. Tag - Entspannung und Genuss an Bord:
Starten Sie den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück, das Ihnen die Energie für die bevorstehenden Erlebnisse gibt. Nutzen Sie die Zeit an Bord, um das Bordleben in vollen Zügen zu genießen. Entspannen Sie sich in der finnischen Sauna und stimmen Sie sich auf Ihren Urlaub ein. Am Abend erwartet Sie ein reichhaltiges Buffet, das Ihnen die Möglichkeit bietet, die kulinarischen Köstlichkeiten an Bord zu entdecken. Lassen Sie den Tag in geselliger Runde ausklingen und genießen Sie die entspannte Atmosphäre auf dem Schiff.
3. Tag - Helsinki – Die moderne Hauptstadt Finnlands:
Am Vormittag legt die Fähre in der finnischen Hauptstadt Helsinki an, wo Sie bereits von Ihrem Guide zur Stadtführung erwartet werden. Lassen Sie sich von der beeindruckenden Mischung aus moderner Architektur und historischem Charme begeistern. Zu den Höhepunkten zählen die prächtige lutherische Domkirche, die imposante Felsenkirche, die elegante Esplanadi-Promenade und die Festungsinsel Suomenlinna, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Am späten Nachmittag setzen Sie mit der Fähre in die estnische Hauptstadt Tallinn über und freuen sich auf die nächsten Abenteuer.
4. Tag - Tallinn – Eine Reise in die Vergangenheit:
Nach dem Frühstück treffen Sie Ihre Reiseleitung in Tallinn, die Ihnen bei einer Stadtführung die nahezu vollständig erhaltene mittelalterliche Hansestadt näherbringt. Entdecken Sie den Domberg, die beeindruckende Alexander-Newski-Kathedrale, die Nikolaikirche und das gotische Rathaus auf dem Rathausplatz. Ein Großteil der ehemaligen Stadtmauer mit ihren 45 Wehrtürmen ist noch gut erhalten und dient heute als Wohnungen oder öffentlichen Einrichtungen. Anschließend führt die Route über Pärnu, einen charmanten Kur- und Badeort, nach Lettland, wo Sie in Riga zur Übernachtung ankommen.
5. Tag - Riga – Die Jugendstilmetropole:
Am Morgen nehmen Sie an einer Stadtführung durch die lettische Hauptstadt Riga teil. Lassen Sie sich von Sehenswürdigkeiten wie dem Stadtschloss, dem Dom, der Petrikirche und der historischen Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen begeistern. Riga ist bekannt für seinen Jugendstil, mit fast einem Drittel der Häuser in dieser architektonischen Stilrichtung. Auf dem Weg nach Klaipeda besuchen Sie den „Berg der Kreuze“ in Siauliai, ein Nationalheiligtum Litauens, das von der tiefen Religiosität des Volkes zeugt. In Klaipėda angekommen, werden Sie von der Schönheit der kleinen Altstadt überrascht, die seit 1969 als Kulturdenkmal unter besonderem Schutz steht.
6. Tag - Naturerlebnis auf der Kurischen Nehrung:
Heute steht ein besonderes Naturerlebnis auf dem Programm: die Kurische Nehrung, die das Kurische Haff von der Ostsee trennt. Lassen Sie sich von der einzigartigen Dünen- und Strandlandschaft begeistern. Ihre erste Station ist der kleine Ort Juodkrante mit seinen alten Fischerhäusern und restaurierten Villen. In Nida, der größten Siedlung der Nehrung, haben Sie die Möglichkeit, das Thomas-Mann-Haus zu besuchen. Der Höhepunkt des Tages ist die Große Düne, die höchste Wanderdüne Europas, die bis zu 60 Meter über Nida emporragt und der Region den Namen „Litauische Sahara“ verleiht. Anschließend kehren Sie nach Klaipeda zurück und lassen den Tag Revue passieren.
7. Tag - Von Kaunas nach Vilnius:
Nach dem Frühstück führt die Fahrt über Kaunas, die ehemalige Landeshauptstadt, in Richtung Vilnius. Unterwegs werden Sie schon von weitem die roten Türme und Dächer der Wasserburg Trakai sehen. Dort haben Sie die Gelegenheit, die gotische Backsteinburg näher kennenzulernen und in die einst so ruhmreiche Geschichte Litauens einzutauchen. Anschließend setzen Sie die Fahrt nach Vilnius fort, wo Sie übernachten werden und die Vorfreude auf die Erkundung der litauischen Hauptstadt genießen können.
8. Tag - Vilnius – Die litauische Hauptstadt:
Vor Ihrer Abreise aus dem Baltikum führt Sie Ihre Reiseleitung bei einer Stadtführung durch die litauische Hauptstadt Vilnius, die am Zusammenfluss von Neris und Vilnia liegt. Bewundern Sie Sehenswürdigkeiten wie die imposante Kathedrale und die 400 Jahre alte Universität, die nur einige der vielen Highlights der Stadt sind. Nach der Stadtführung überqueren Sie die Grenze nach Polen und genießen die idyllischen Seen und die unberührte Natur Masurens, das auch als „Land der 1000 Seen“ bekannt ist.
9. Tag - Thorn – Die Stadt des Nikolaus Kopernikus:
Die heutige Strecke führt Sie über Allenstein nach Thorn, der Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus. Dort erwartet Sie eine Stadtführung durch den historischen Stadtkern, die Ihnen einen faszinierenden Einblick in die Geschichte Thorns bietet. Schlendern Sie durch die gepflasterten Straßen und bewundern Sie die gut erhaltenen gotischen Gebäude. Anschließend setzen Sie die Fahrt in Richtung Frankfurt an der Oder fort, wo Sie die letzte Nacht dieser sagenhaften Reise verbringen und die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren lassen können.
10. Tag - Heimreise mit unvergesslichen Erinnerungen:
Mit vielen wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen treten Sie heute die Heimreise an. Lassen Sie die unvergesslichen Erlebnisse dieser Reise Revue passieren und freuen Sie sich auf die Erinnerungen, die Sie mit nach Hause nehmen. Die Vielfalt der Kulturen, die beeindruckenden Landschaften und die herzliche Gastfreundschaft werden Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben und Sie dazu inspirieren, bald wieder neue Abenteuer zu erleben.
In welchem *** oder **** Hotel Sie übernachten wird Ihnen ca. 2 Wochen vor der Abreise bekanntgegeben.
nicht benannt, wird noch mitgeteiltTallinn ist die Hauptstadt von Estland. Es liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki.
Bis zum 24. Februar 1918 hieß die Stadt amtlich Reval, ein im deutschsprachigen Raum auch danach noch gebräuchlicher Name.
Der Name Tallinn, den die Stadt seit der Eroberung durch den dänischen König Waldemar 1219 im Estnischen trägt, wird üblicherweise abgeleitet von Taani-linn(a), das heißt "Dänische Stadt" oder "Dänische Burg" (lateinisch Castrum Danorum)
Der Domberg, auf dem der Bischof, der Vertreter des Landesherrn, der des Deutschen Ordens und die Vertretung der Ritterschaft saßen, ist bis heute Zentrum der Staatsgewalt. Hier haben das Parlament der Republik Estland (Riigikogu) und die Regierung ihren Sitz. Der Domberg erhebt sich 48 m über der Unterstadt.
Die Unterstadt ist, geschichtlich gesehen, die eigentliche Stadt Reval. Hier lebte der Großteil der Stadtbevölkerung, Handwerker und Kaufleute. Die Stadt war dem Landesherrn gegenüber unabhängig. Es waren lediglich geringe jährliche Zahlungen an Zins und Pacht an den Orden zu leisten, und im Falle eines feierlichen Einzuges in die Stadt musste sie dem Landesherrn huldigen. In Rechtsfragen wandte sich die Stadt an Lübeck.
Der Bischof
Der Bischof war allein geistlicher Hirte und kein Landesherr. Sein Besitz bestand aus Tafelgütern in der Diözese. Mit dem Verlust seines Episkopalrechts an die Stadt Reval durch das lübische Stadtrecht war er dieser gegenüber seiner geistlichen Machtstellung beraubt. Der Bischof von Reval war während der Ordenszeit Suffragan des Erzbischofs von Lund, der in dieser Zeit jedoch keinen Einfluss auf die Bischofswahl hatte. Das Domkapitel war mit vier Domherren ausgesprochen klein, und als Einkünfte standen ihm lediglich fromme Stiftungen und einige Dörfer in der Revaler Umgebung zur Verfügung. Auf dem Domberg befand sich neben dem Dom, der Vertretung des Deutschen Ordens und dem Sitz der v. a. harrisch-wierischen Ritterschaft nur noch eine kleine Bevölkerung von Handwerkern und Dienern.
Einwohnerschaft
Die Unterstadt nahm für ihre verhältnismäßig kleine Fläche eine recht große Anzahl an Menschen auf. Es sind aus der Ordenszeit keine Einwohnerzahlen für die ganze Stadt vorhanden, aber für die Unterstadt existiert eine Schossliste von 1538, die rund 800 Personen umfasst, was im Vergleich zu späteren Einwohnerlisten und nach vorsichtiger Schätzung wohl eine Bevölkerungszahl von etwa 5000 Einwohnern annehmen lässt. Für die Domstadt steht das "Wackenbuch" von 1575 zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich etwa 1000 Personen (zusammen mit Dom, Ordensschloss und anwesenden Vasallen) vermuten lassen. Die Vorstädte werden nach ihrer Größe in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf etwa 700 Bewohner geschätzt, was für die gesamte Stadt Reval zu dieser Zeit eine Bevölkerungszahl von etwa 6700 Einwohnern ergibt.
Frühere Schätzungen dürften noch ungenauer sein. Eine Schossliste von 1372 führt rund 650 Schosspflichtige auf. Wenn man sich die Vereinfachung erlaubt und die spätere Bevölkerungsschätzung für dieses Jahr anteilig herunterrechnet, dann ergäbe dies zusammen mit der Domstadt eine Bevölkerung von vielleicht knapp 5.000 Einwohnern (die Vorstädte existierten zu dieser Zeit noch nicht). Damit gehörte Reval zu den mittelgroßen europäischen Städten, weitab von Großstädten mit etwa 40.000 Einwohnern wie Köln, Wien und Prag oder mit 20.000 Einwohnern wie Lübeck, Nürnberg, Bremen oder Danzig. In seiner Bevölkerungszahl vergleichbar war Reval eher mit Städten wie Göttingen, Hildesheim oder Stockholm, wobei die Zahlen durch Konjunktur, Kriege und Seuchen stark schwanken konnten.
Die meisten Revaler Bürger waren deutsch und kamen, sofern sie nicht in Reval geboren wurden, aus dem Reich. Während des ganzen Mittelalters bildete Lübeck die Durchgangsstation und gelegentlich die Heimatstadt für kommende Revaler Neubürger. Die Fernhandel treibenden Kaufleute bildeten, über die Hansestädte verteilt, ein dichtes soziales Netz, häufig durch Verwandtschaft, sodass es nicht verwunderlich ist, wenn sich eine Familie gleichzeitig in Reval, Lübeck und anderen Hansestädten befand. Eine Untersuchung der in Revaler Bürgernamen des 14. Jahrhunderts vorkommenden Ortsbezeichnungen ergab, dass sich etwa die Hälfte aller Ortsnamen im rheinisch-westfälischen Raum wiederfinden lassen, die andere Hälfte setzt sich hauptsächlich aus dem gesamten norddeutschen Raum zusammen.
Soziale Zusammensetzung der Bevölkerung
Das soziale Leben der Stadt wurde neben der Verwandtschaft oder der Nachbarschaft zu einem wesentlichen Teil durch die Berufsgruppen, die Zünfte und die drei Gilden, die Kinder- oder Große Gilde, die Kanutigilde und die Olaigilde, bestimmt, wobei mit der Geselligkeit innerhalb dieser Genossenschaften eine halb berufliche, halb private Sphäre geschaffen wurde. Die Gilden waren als kirchliche Korporationen gegründet, vereinigten aber bald die angesehenen Berufe und Zünfte und hatten wichtige soziale Funktionen. In ihnen wurden Beerdigungen und Hochzeiten ihrer Mitglieder gemeinsam begangen, man veranstaltete gesellige Mahlzeiten und Tanzfeste, legte Regeln für gutes Benehmen fest (bei Verstoß gingen genau angegebene Geldstrafen in die Gildenkasse) und half sich gegenseitig in Unglücksfällen. Die Gilden unterhielten eigene Altäre und sogenannte Tafelgilden zur Speisung der Armen. Die für die Gilden bestehenden Gildehäuser sind in der Revaler Altstadt erhalten, so das Haus der Großen Gilde.
Ein strenges soziales Unterscheidungsmerkmal bildete die Nationalität (Abstammung bzw. Herkunftsland). Die Stadt setzte sich im Wesentlichen aus drei Nationalitäten zusammen, aus Deutschen, Schweden und Esten (die sog. Undeutschen), und die Schossliste von 1538 ergibt folgendes Bild: Etwa ein Fünftel der schosspflichtigen Bevölkerung scheint schwedisch gewesen zu sein, jeweils zwei Fünftel deutsch und estnisch. Von ihrer sozialen Rangordnung her dürfte die gesamte Oberschicht und mehr als die Hälfte der Mittelschicht aus Deutschen bestanden haben. Der Rest der Mittelschicht setzt sich zu etwa einem Viertel aus Schweden und einem Fünftel aus Esten zusammen. Die Unterschicht bestand zu drei Vierteln aus Esten und, von vereinzelten Deutschen abgesehen, aus Schweden. Die sozialen Schichtungen richteten sich in diesem Fall nach der Schosszahlung und der Wohnsituation.
Nur sehr vorsichtig lässt sich die nationale Zusammensetzung auf dem Domberg beurteilen, da die Hauptquelle, das Wackenbuch von 1575, aus der Zeit der schwedischen Herrschaft stammt. Mit dem Wechsel des Landesherrn wird ein Wechsel in der Zusammensetzung der Bevölkerung der Domstadt, des Sitzes des Landesherrn, einhergegangen sein, zumal bei den im Wackenbuch aufgeführten vielen schwedischen Namen nicht auszuschließen ist, dass die schwedischen Schreiber deutsche Namen schlicht in schwedischer Form niederschrieben. Für die Ordenszeit kann dennoch angenommen werden, dass sich die Oberschicht nahezu komplett aus Deutschen, die Unterschicht größtenteils aus Esten zusammensetzte.
Kirchspiele
Die beiden Kirchspiele der Unterstadt entsprechen zwei verschiedenen städtischen Keimzellen. Zum einen ist der südliche Stadtteil durch den Alten Markt und die von ihm sternförmig ausgehenden Straßen charakterisiert. Hier bestand auf der Höhe des Verbindungsweges zum Domberg vermutlich bereits ein estnischer Handelsplatz, der in seiner Infrastruktur von den 200 gerufenen deutschen Kaufleuten übernommen wurde. Die für diesen Stadtteil zuständige Pfarrkirche, St. Nikolai, wird 1316 erstmals urkundlich erwähnt, geht aber wahrscheinlich auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück und ist mit Sicherheit eine Gründung der deutschen Kaufleute. Wie in vielen anderen Hansestädten ist sie dem Heiligen Nikolaus, dem Patron der Seefahrer, gewidmet.
Zum anderen ist der lang gezogene nördliche Stadtteil durch die Langstraße bestimmt, die Hauptverbindungsstraße zwischen Hafen und Domberg, an der sich vor allem schwedische und russische Kaufleute niederließen. Die dortige, weit im Norden der Stadt befindliche Pfarrkirche ist St. Olai, erstmals erwähnt 1267, als die dänische Königin Margrete I.ihr Parochialrecht über die Kirche dem Revaler Zisterzienserinnenkloster zu St. Michael überlässt. Wie weit der Ursprung dieser Kirche in die Vergangenheit zurückreicht, ist unbekannt, es kann aber angenommen werden, dass sie entweder eine Gründung des dänischen Königs oder schwedischer Kaufleute ist, die wahrscheinlich schon vor der Stadtgründung hier einen Handelsplatz besaßen. Benannt ist sie nach dem heiliggesprochenen norwegischen König Olav. Nach dem großen Stadtbrand 1433, der das Mönchskloster St. Olai, die Münze und einen Teil des Marktplatzes verwüstete, ging die Kirche in den Besitz der Stadt über. Dass der nördliche Stadtteil eine ursprünglich von Fremden besiedelte Gemeinde war, zeigt die russische Kirche, die unweit von St. Olai stand. Beide Stadtteile wurden 1265 auf Befehl der dänischen Königin Margrete I. zusammengefügt und mit einer Stadtmauer umgeben.
Klöster und Kapellen
Innerhalb der Stadtmauer befinden sich zwei Klöster: eines der Dominikaner und eines der Zisterzienserinnen. Das Dominikanerkloster zu St. Katharinaentstand wahrscheinlich zuerst 1229 auf dem Domberg, wurde aber 1246 in der Stadt neu begründet und unterhielt enge Verbindungen zu den skandinavischen Dominikanern. Es erfreute sich zeit seines Bestehens bei den Bürgern großer Beliebtheit, was sich in starkem materiellem Wachstum durch Schenkungen und Stiftungen äußerte. Die Dominikaner kamen durch ihre Predigertätigkeit immer wieder in Konflikt mit dem Bischof und zur Zeit der Reformation in schwere Auseinandersetzungen mit der Stadt, die 1523 mit der Ausweisung der Mönche aus der Stadt endeten.
Das Zisterzienserinnenkloster wurde wahrscheinlich 1249 vom dänischen König gegründet. Die Kirche war St. Michael geweiht und gehörte zusammen mit der Klosteranlage erst mit einer Erweiterung der Stadtmauer zur inneren Stadtstruktur. Das Kloster war vom dänischen Königshaus sehr reich mit Privilegien ausgestattet, erwarb schon früh große Liegenschaften und nahm größtenteils unverheiratete Töchter des Adels auf, wodurch sich seine relativ schlechten Beziehungen zur bürgerlichen Stadtbevölkerung erklären. Nach der Reformation wurde es in eine weibliche Erziehungsanstalt umgewandelt.
Neben den ansässigen Klöstern hatten einige auswärtige Klöster Höfe in Reval. Der Hof der Zisterziensermönche von Dünamünde (später von Padis) wird zwar erst 1280 erwähnt, existierte aber wohl schon seit der ersten Dänenherrschaft. Direkt daneben lag der Hof der gotländischen Zisterzienser aus Roma, und diesem gegenüber lag der Hof der Zisterzienser aus Falkenau bei Dorpat auf einem Grundstück, das ihnen 1259 geschenkt wurde.Heilig-Geist-Kirche (estn. Pühavaimu kirik)
1316 wird erstmals die zu St. Olai gehörige Heilig-Geist-Kapelle erwähnt, die schon früh den Rang einer fast eigenständigen Kirche hatte und vor allem von den städtischen Undeutschen besucht wurde. Zu ihr gehörte das nach römischem Muster erbaute Heilig-Geist-Spital für Alte und Kranke. Weit älter war das Johannisspital, das 1237 erstmals erwähnt wurde. Es wurde als Leprosorium errichtet und nach dem Verschwinden des Aussatzes als Siechenhaus weitergeführt.
Außerhalb der Stadtmauer, vor der Schmiedepforte, befand sich die mit einem Kirchhof versehene Barbarakapelle, die zu St. Nikolai gehörte und deren Errichtung auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts geschätzt wird. Die Kapelle existiert heute nicht mehr, vermutlich wurde sie bereits 1570/71 bei der russischen Belagerung zerstört. Ebenfalls außerhalb, in der Nähe des Hafens, vor der großen Strandpforte, befand sich die für Schiffer und Reisende erbaute Gertrudenkapelle. Ihr Bau wurde 1438 gestattet, 1570 jedoch wurde sie bei einem Brand zerstört. Auf dem Tönnisberg (Antoniusberg) stand die Antoniuskapelle, deren ursprünglicher Zweck nicht mehr rekonstruierbar ist.
Der 1407 begonnene Bau des Augustinerklosters St. Brigitten zu Marienthal war spätestens zu seiner Weihe 1436 beendet, wobei dem Kloster bereits 1411 die Augustinerregel gegeben wurde und 1412 das Tochterkloster Marienwohlde bei Lübeckgegründet wurde. Gründer waren drei Revaler Kaufleute, die später in den Konvent eintraten. Das Kloster befand sich in der Nähe der Küste, vier Kilometer nordöstlich der Stadt, an der Grenze zur Stadtmark und wurde 1435 das erste Mal in einem Revaler Testament bedacht. Es diente der Aufnahme von Personen beiderlei Geschlechts, jedoch überwogen die Frauen, meistenteils Bürgertöchter, die meist die Äbtissin stellten. Das Kloster wurde während zweier russischer Belagerungen, 1575 und 1577, zerstört.
Vilnius, die Hauptstadt Litauens ist die größte Stadt des Landes und flächenmäßig die größte Stadt des Baltikums. Sie gehört der Stadtgemeinde Vilnius an und ist mit der VMSA-Verwaltung auch deren administrativer Sitz.
Vilnius ist Sitz des katholischen Erzbistums Vilnius und mit der 1579 gegründeten Universität Vilnius eine der ältesten Universitätsstädte Europas. Sie trug 2009 gemeinsam mit der Stadt Linz den Titel Kulturhauptstadt Europas.
Vilnius war von Anfang an eine baltische Gründung und wurde im Gegensatz zu den Hauptstädten der baltischen Nachbarländer, Riga in Lettland und Tallinn in Estland, nie vom Deutschen Orden kontrolliert. Sie entwickelte sich als Hauptstadt Litauens zum Zentrum eines ausgedehnten Großreiches, das auf dem Höhepunkt seiner Macht um 1618 als Polen-Litauen zeitweise von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.
Vilnius galt seit seiner Gründung als eine der liberalsten Städte Europas, die im Lauf ihrer Geschichte u. a. den verfolgten Juden aus Mitteleuropa und Russland Schutz bot. Als "Jerusalem des Nordens" wurde Vilnius zum Zentrum der jüdischen Kultur und Aufklärung. Um 1900 stellten Litauer nur einen kleinen Teil der Bevölkerung (2 %), nach Juden (40 %), Polen (30 %) und Russen (20 %). Infolge des Zweiten Weltkrieges verlor die Stadt die Mehrheit ihrer Bewohner (Polen wurden vertrieben und Juden flüchteten oder wurden im Holocaust ermordet) und wurde danach von Litauern und Russen praktisch neu besiedelt. Damit hat sich die soziale Struktur von Vilnius völlig verändert.
Ab dem 16. Jahrhundert schufen italienische Baumeister zahlreiche barocke Bauwerke in der Stadt. Die Altstadt von Vilnius zählt zu den größten in Osteuropa und wurde 1994 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Aufgrund der über 50 Kirchen der Stadt trägt Vilnius auch den Beinamen "Rom des Ostens".
Riga (lettisch R?ga) ist die Hauptstadt Lettlands und mit rund 700.000 Einwohnern größte Stadt des Baltikums. Mit etwa einer Million Einwohnern in der Agglomeration ist Riga zudem der größte Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt. 2016 wurde Riga der Ehrentitel "Reformationsstadt Europas" durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.
Klaipeda ist eine Hafenstadt in Litauen, die dort liegt, wo die Ostsee auf den Dan?-Fluss trifft. In der Altstadt gibt es im 18. Jahrhundert erbaute Fachwerkhäuser im deutschen Stil. Der Theaterplatz, der wichtigste Treffpunkt der Stadt, beherbergt das neoklassizistische Dramatheater. Die Skulptur Taravos Anik? von 1912 befindet sich ebenfalls auf dem Platz und ist eine Hommage an einen Dichter der Stadt. Das am Wasser gelegene Litauische Meeresmuseum umfasst Delfinshows und maritime Exponate in einer Festung aus dem 19. Jahrhundert.
Kurtaxe
Evtl. weitere Eintritte